Man kann es auch schon nicht mehr hören- Raunächte. Bald ist es schon soweit, dass man auch für diese Zeit ein Bullshit-Bingo entwerfen kann. Ein verbrannter Begriff. Die Frage ist halt, was macht man trotzdem, auch wenn sich die Mainstream-Verwerter draufgeschmissen haben wie….- ich sag den Vergleich lieber nicht. Denn diese Zeit gibt es nun mal, und man sollte sie nutzen wollen.
Nutzen wofür?
Ich bin ja immer dafür, die alten, die ewigen Dinge vom Gout der Esoterik zu reinigen, so wie man einen alten Kerzenleuchter putzen und polieren kann bis er in seiner ganzen Schönheit und Pracht wieder blinkt und glänzt.
Also, wofür die Raunächte nutzen, wobei [ds_preview]wir mit dem Putzen bereits damit beginnen, dass wir auf das Geschnatter, wann genau denn nun die Raunächte liegen, verzichten. Die einen zählen genau zwölf Tage ab der Wintersonnenwende ab. Andere nehmen die Zeit zwischen den Jahren (wie man in Norddeutschland sagt). Von denen wiederum manche bis Neujahr, andere bis Epiphania, also dem 6. Jänner/Januar, dem Tag der Heiligen Dreikönige.
Das mag also jede so halten wie sie es für sich selbst für gut und richtig empfindet. Bei dem Kalendersalat, den zwei Kalenderreformen über die Jahrhunderte angerichtet haben, kommt es wahrlich nicht drauf an. Kollektiv haben wir alle begonnen auf die jetzt gültige Weise die Zeit zu messen, und dagegen kommt keine Frau mehr an. Keine einzelne Frau und auch keine Gruppe. Besondere Vorsicht ist da geboten, weil sich die Nazis dieses Themas längst bemächtigt haben, die die ganze Esoterik-Szene so nachhaltig unterwandert haben, dass man nur so weit es nur geht Abstand halten sollte.
Es bleibt insofern unbequem, als wir den Jahresbeginn in eine Zeit gelegt haben, die eigentlich eher als Stillstand dazu auffordert, möglichst gar nichts zu tun. In den alten Zeiten, um weniger Energie zu verbrauchen, denn die Vorräte sollten bis in den Frühling reichen, haushalten war also existenziell wichtig, um nicht im März zu verhungern.
Aber nein, der moderne Mensch, der den Stillstand von der Natur vorgelebt bekommt und sich diesem Diktat sinnvollerweise beugen sollte, soll in den Neubeginn starten. Rasender Stillstand sozusagen. So will es das Menschenkollektiv. Es soll mir also niemand mehr mit Begriffen wie Schwarm-Intelligenz kommen. Ich habe mich daher schon vor langer Zeit dazu entschlossen, die Zeit der Raunächte so zu nutzen, in aller Stille zu sondieren. Für einen ausführlichen Rückblick taugt die Zeit allemal. Die reflexionsgeübte moderne Hexe kann das ja aus dem Stand sozusagen. Und dann bleibt anschließend noch, Techniken wie die Astrologie und hochentwickelte Orakel zu bemühen, um zu sondieren (Ich glaube, ich schaue zu viel Zeit im Bild), was die kommenden Monate möglich machen werden. Denn es geht nicht um Wahrsagerei und auch nicht darum, die Zukunft wissen zu wollen. Sondern darum, zu wissen, wann welche Zeit wozu geeignet ist. Denn es gibt eine Zeit zu träumen, eine Zeit zu tanzen, eine Zeit zu arbeiten und so weiter.
Dabei ist das Ergebnis dieser Sondierungen gar nicht das Wesentliche, sondern die Kunst, Zeit zu begreifen. Zeitkunst ist sehr nahe an der Magie angesiedelt. Man kann also mit ihr arbeiten.