Seit fast zwei Jahren haben wir Hühner am Rohrberghof. Allesamt gerettetes Federvieh aus Massenhaltung. Dort hält man sie maximal 1,5 Jahre, dann werden sie geschlachtet, weil sie nicht mehr so viel Eier legen. Einige der Halter geben sie auch an Verrückte wie wir ab, die wollen, dass die Hühner ein besseres Leben führen dürfen und zwar lebenslang. Ehrensache für uns, dass wir uns solche Nachfahren des Tyrannus Saurus Rex auf den Rohrberghof holten. Mittlerweile haben wir 29 dieser entzückenden Persönlichkeiten bei uns. Sie schenken uns viele Eier, die wir gern weiterverkaufen und sorgen für jede Menge Chaos, denn sie sind wahrlich originelle Lebewesen.
Einmal am Tag bekommen sie von mir Gekochtes serviert, denn wir beiden Menschen produzieren nicht so viel Essensreste wie die Hühner gern hätten. Sie lieben gekochte Speisen! Also gibt es einmal täglich etwas aus Angelikas magischer Küche. Was soll ich sagen, sie lieben nicht nur mein Essen, sie lieben auch mich. Ich wandle stets mit mindestens zehn Hühnern im Schlepptau über den Hof. Sie hupfen mir auf die Knie, wenn ich im Garten sitze. Sie legen ihre Eier in meinem Kleiderkasten, sie kommen angerannt, wenn ich sie rufe.
Ich fand Hühner immer nett. Aber dass sie so entzückend sind, habe ich nicht erwartet.