- - - 20. Januar 2025 - - -

Verstehen, was Schicksal ist

Wir schlagen uns ein Leben lang damit herum, Entscheidungen zu treffen; schlechte, gute, falsche, richtige. Zu manchen Zeiten eine quälende Angelegenheit. Ganz zu schweigen davon, mit den Folgen zu leben. Immer leiden wir heute unter den Folgen unserer Entscheidungen von gestern. Das Leben ein mühseliger Irrgarten.

Was aber, wenn das Leben wie ein Labyrinth ist. Es gibt nur einen verschlungenen Weg hinein bis ins innerste Allerheilige und denselben Weg wieder hinaus. Was, wenn unser Leben gar nicht von unseren richtigen oder falschen Entscheidungen abhängt. Denn es gibt nur diesen einen Lebensweg. Ein Weg, auf dem uns allerlei dunkle Gestalten, erschütternde Ereignisse und beunruhigende Erfahrungen beschert werden. Und alles, was wir tun können, ist, darauf zu reagieren. Je nachdem was wir tun und wie wir es tun, werden die Auswirkungen und Konsequenzen unseren Charakter formen.

Immer wieder wurde mir gesagt, dass dann aber der Mensch doch keine Wahl hätte. Dann wäre es gleichgültig, ob man überhaupt morgens aufsteht oder seine Rechnungen bezahlt, oder gut oder böse zu seinen Mitmenschen sei. Wenn wir nicht um die richtigen oder falschen Entscheidungen ringen müssten, hieße es ja, dass wir keine Wahl hätten im Leben. Ja, ich meine, es kommt nicht darauf an, die richtige Wahl zu treffen. Denn die einzige Wahl hat der Mensch bereits längst getroffen mit seinem Erscheinen auf Erden. Das Leben, das dann folgt, dient allein der Anstrengung zu verstehen, warum man einst diese Entscheidung getroffen hat. Und immer wieder, mit jedem Schritt durch das Labyrinth kommt man auf neue Antworten.